Bei der Planung einer neuen Grünfläche spielen zahlreiche Faktoren eine wichtige Rolle – nicht zuletzt ist der Preis häufig das entscheidende Kriterium, nach dem entschieden wird. Schnell wird Kunstrasen dann häufig als zu teuer abgewiesen – allerdings greift diese Betrachtung oftmals zu kurz, denn um wirklich sorgfältig abwägen zu können, darf man nicht nur die Anschaffungskosten betrachten, sondern sollte die Kosten über einen realistischen Nutzungszeitraum einbeziehen. Wir betrachten heute daher die Kosten von Kunstrasen, Rollrasen und natürlichem Rasen über einen beispielhaften Zeitraum von 10 Jahren.
Die Anschaffung – gesähter Rasen am günstigsten, Kunstrasen am teuersten
Bei der Anschaffung und der professionellen Verlegung von Kunstrasen muss man je nach Sorte mit 30€ oder mehr pro qm rechnen. Beim Rollrasen ist man häufig schon mit ca. 17€ / qm inkl. Verlegung dabei und bei normal gesähter Rasen kostet bei einer guten Rasenmischung inkl. entsprechender Vorbereitung des Untergrunds ca. 3€ pro qm. Neben dem Rasen muss man beim Naturrasen und Rollrasen allerdings noch die Anschaffung von Rasenmäher, Bewässerung und weiteren Pflegegeräten berücksichtigen, die häufig auch noch einmal in Summe mehrere hundert Euro kosten können.
Regelmäßige Düngung, Bewässerung etc.: Kunstrasen holt auf
Die laufenden Kosten für Kunstrasen fallen – – im Unterschied zu Naturrasen und Rollrasen – fast nicht mehr ins Gewicht. Naturrasen (egal ob gesäht oder als Rollrasen verlegt) muss nicht nur regelmäßig gedüngt, sondern auch bewässert werden – ein Faktor, den viele bei Preisvergleich häufig außer Acht lassen. Im Beispiel werden daher für die Rasenfläche die Kosten für Bewässerung und Dünger mit 250€ pro Jahr veranschlagt, für das regelmäßige Nachsähen und Ausbesserung noch einmal 50€ pro Jahr.
Zeitlicher Aufwand für Rasenpflege
Für einen fairen Vergleich sollte auch die Rasenpflege nicht außer Acht gelassen werden. In diesem Punkt kann der Kunstrasen überzeugen. Während natürlicher Rasen regelmäßig gemäht, bewässert und gedüngt werden muss, beschränkt sich die Kunstrasenpflege auf ein Aufbürsten.
Die folgende Tabelle zeigt die Kosten für Kunstrasen, Rollrasen und Naturrasen im direkten Vergleich:
Kunstrasen | Rollrasen | Naturrasen | |
Einmalige Kosten | |||
Anschaffung & Verlegung | 4500 € | 2550 € | 450 € |
Geräte (Rasenmäher etc.) | 50 € | 300 € | 300 € |
Gesamtkosten einmalig | 4550 € | 2850 € | 750 € |
Kosten für Rasenpflege etc. (pro Jahr) | |||
Dünger, Bewässerung | 0 € | 250 € | 250 € |
Nachsähen, Ausbesserung | 0 € | 50 € | 50 € |
Gesamtkosten pro Jahr | 0 € | 300 € | 300 € |
Zeitlicher Aufwand für Pflege (pro Woche; in Stunden) | |||
Rasenmähen | 0 | 3 | 3 |
Düngen, Bewässern | 0 | 2 | 2 |
Allgemeine Pflege | 1 | 1 | 1 |
Gesamt Zeitaufwand pro Woche | 1 | 6 | 6 |
Gesamt Zeitaufwand pro Jahr (20 Wochen muss der Rasen pro Jahr ungefähr gepflegt werden) | 20 | 120 | 120 |
Kosten und Zeitaufwand über 10 Jahre | |||
Einmalige Kosten | 4550 € | 2850 € | 750 € |
Kosten für Rasenpflege | 0 € | 3000 € | 3000 € |
Gesamtkosten über 10 Jahre | 4550 € | 5850€ | 3750 € |
Zeitaufwand Rasenpflege in Stunden | 200 | 1200 | 1200 |
Am Ende sieht man ein erstaunliches Ergebnis beim Preisvergleich von Kunstrasen und Naturrasen: Der offensichtlich so teure Kunstrasen ist über einen Zeitraum von 10 Jahren nur noch unwesentlich teurer als der gesähte Rasen und wesentlich günstiger als Rollrasen. Neben den direkten Kosten macht auch die Pflege einen großen Unterschied: Während man für Kunstrasen nur etwa 1h pro Woche in die Pflege investieren muss, sinde es bei Naturrasen gerade im Sommer gerne man 4-6h. Dieses Argument lässt auch immer mehr ältere Gartenbesitzer zu Kunstrasen greifen, denen die Gartenarbeit nicht mehr ganz so leicht von der Hand geht.
Alexander Kipp
Vom Team Kerkhoff Grün