Tipps Teil V: Auswahl der Rasensorten im Detail

An dieser Stelle geben wir einen Überblick über die gängigsten Rasensorten

Ausdauerndes Weidelgras (Lolium perenne):

Das Lolium perenne keimt sehr schnell und braucht in der Regel nur 7-13 Tage. Insgesamt ist es eher anspruchslos im Bezug auf den Wasserbedarf, lediglich bei langen Frostperioden reagiert das Ausdauernde Weidelgras teilweise etwas empfindlich. Wie fast bei allen Grassorten ist eine gute Stickftoffversorgung notwendig um ein gutes Ergebnis zu erzielen und lange Freude an dieser Grassorte zu haben, die sich vor allen Dingen für strapazierte Flächen anbietet.

Eigenschaften vom Ausdauernden / Deutschen Weidelgras (Lolium perenne) im Überblick

  • Sehr robuste und trittfeste Sorte, insbesondere für strapazierte Flächen
  • gute Durchsetzungskraft gegenüber Unkräutern
  • Schnelle Keimung (daher auch gut geeignet für Nachsaat)
  • rel. hoher Stickstoffbedarf: ca. 20 – 35 g N/m2 u. Jahr je nach Standort/Boden

Wiesenrispe (Poa pratensis):

Ebenso wie das Weidelgras wird die Wiesenrispe (Poa pratensis) häufig bei strapaziertem Rasen genommen; zusätzlich eignet sich die Wiesenrispe auch für Zierrasen. Die Sorte braucht etwas länger zum Keimen (17-24 Tage). Lange Frostperioden oder auch vorübergehende Trockenheit stellen kein Problem für die Wiesenrispe dar, allerdings braucht diese Sorte immer ausreichend Wasser- und Stickstoffversorgung. Auch ein regelmäßiger Schnitt Die Wiesenrispe ist eine gerne genommene Grassorte für Zier- und strapazierte Rasen. Sie ist mit 17-24 Tagen Dauer ein Spätkeimer. Sie ist trittfest und bildet durch die unterirdische Ausläuferwurzelbildung schnell dichte Teppiche. Hier ist ein regelmäßiger Schnitt sowie eine ausreichende Nährstoff- und Wasserversorgung vonnöten. Sie steckt auch eine vorrübergehende Trockenheit ebenso wie lange Schneelage gut weg.

Eigenschaften von Poa pratensis (Wiesenrispe) im Überblick

  • Trittfeste und robuste Sorte, auch für Zierrasen geeignet
  • Gute Regeneration, aber langsames Erstkeimen
  • Trockenheitsverträglich und frostresisten
  • Regelmäßige Düngungen notwendig; hoher Stickstoffbedarf: 25 – 35 g N/m2 u. Jahr

Rasensaatgut Festuca rubra (Rotschwingel)

Die verschiedenen Sorten des Rotschwingels sind relativ anspruchslos und sind gut für Flächen mit mittlerer Belastung geeignet, die sich den jeweiligen Standortbedingungen gut anpassen. Sie bilden einen sehr dichten Rasen (sog. Teppichrasen). Im Gegensatz zu den ersten beiden vorgesstellen Grassorten benötigt die Festuca rubra nur weniger Düngung und Stickstoff, kann sich allerdings auch nicht ganz so gut gegenüber der Konkurrenz durchsetzen. Gerade auf leicht sauren Böden kann das Rotschwingel gut gedeihen. Es gibt noch drei Unterarten des Rotschwingels: Festuca rubra commutata (Horstrotschwingel), Festuca rubra trichophylla (Rotschwingel mit kurzen Ausläufern) und Festuca rubra rubra (Ausläuferrotschwingel). Gerade die Festucar rubra trichophylla sollte nur in Zierrasen Vewendung finden.

Eigenschaften von Poa pratensis (Wiesenrispe) im Überblick

  • Für  Flächen mit mittlerer Belastung geeignet
  • Drei Untersorten:
    • Festuca rubra commutata – (Horstrotschwingel)
    • Festuca rubra trichophylla – (Rotschwingel mit kurzen Ausläufern)
    • Festuca rubra rubra – (Ausläuferrotschwingel)
  • Relativ anspruchslos & gute Anpassungsfähigkeit an Umgebung
  • Teppichrasen: feine, sehr dichte Grasnarben
  • Leicht saure Umgebung optimal
  • Mittleres Durchsetzungsvermögen gegenüber Konkurrenzgewächsen
  • Stickstoffbedarf nicht sehr groß: 5 – 15 g N/m2 u. Jahr sind ausreichen

Poa supina

Die Poa Supina ist schattenliebend und eignet sich daher als ideale Rasensaat für schattige Flächen, wobei ein relativ hoher Pflegeaufwand notwendig ist, um ein schönes Ergebnis zu erzielen. Generell lässt sich festhalten, dass Rasen im Schatten immer viel Pflegeaufwand bedarf und daher die Grassorte Poa Supina hier keine Ausnahme macht. Dafür bietet sich aber auch eine gute Strapazierfähigkeit, ist sehr schnittverträglich und gleichzeitig sehr konkurrenzstark.

Eigenschaften von Poa supina

  • Für  schattige Flächen sehr gut geeignet
  • Strapazierfähig und konkurrenzstark
  • Pflegebedürftig und benötigt viel Stickstoff und entsprechende Düngung
  • Gute Schnittverträglichkeit, auch für tiefe Schnitte

Straußgras (Agrostis capillaris):

Das Straußgras ist relativ feinblättrig, aber gleichzeitig nur eingeschränkt trittfest und daher eher für Zierrasen bzw. wenig strapazierte Flächen geeignet. Die vielen Ausläufer bilden schnell einen durchgehenden Teppich. Ein relativ geringer Wasser- und Stickstoffbedarf ist die Ursache für nur wenig Pflege, die für das Straußgras aufgebracht werden muss.

Fazit

Neben den hier vorgestellten, wichtigsten Sorten sind noch viele weitere Sorten am Markt verfügbar. Wichtig bei der Auswahl der Grassorten bzw. Rasenmischung ist die Eignung für die eigenen Standortbedingungen, gerade der Schattenanteil ist zu beachten, sowie die spätere Nutzung. Die Sammlung der Regel-Saatgut-Mischungen beinhaltet die getesteten und etablierten Mischungen mit klaren Verwendungsempfehlungen. Daher sind diese Mischungen oftmals anderen, sehr günstigen Mischungen vorzuziehen, um ein schönes Ergebnis zu bekommen. Um die falsche Wahl zu vermeiden sollte vor der Aussaat von Rasen oder der Verlegung von Rollrasen der Standort umfassen begutachtet werden. Entweder durch einen Fachmann und / oder zumindest durch eine Bodenanalyse, um auch hier die Verhältnisse eindeutig zu klären und eine gute Grundlage für die richtige Auswahl der Rasensorte zu erhalten.

Viele Grüße,

Alexander Kipp
Vom Kerkhoff-Grün Team

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